Fetter Sound mit wenigen Instrumenten?

Oct 11, 2019

In diesem Artikel erkläre ich dir, warum es beim Recording oftmals besser ist nur wenige Spuren aufzunehmen und warum große Arrangements nicht unbedingt fetter klingen.

Vielleicht kennst du das Problem: Du hast mit deiner Band im Proberaum einen Song aufgenommen.

Um einen fetten, großen Sound zu bekommen habt ihr endlos viele Spuren aufgenommen, jede Gitarre gedoppelt, viele Synthieflächen übereinander eingespielt und den Sänger alles dreimal einsingen lassen.

Wenn du jetzt an deinem Mix sitzt und 80 Rohspuren zu einem Mix zusammenbringen sollst, ist der Frust nach ein paar Stunden oft groß.

Anstatt dem erwünschten fetten Sound klingt dein Mix matschig, undefiniert und drucklos. Das Problem ist:

 

Viel hilft nicht viel

 

Nur weil du 12 Gitarren aufgenommen hast. bedeutet das nicht, dass du die gewünschte, fette Gitarrenwand bekommst. 

Wenn du viele Spuren hast, hast du auch viele Elemente, die um einen Platz im Mix streiten.

Bei vielen Gitarren, musst du jede einzelne lange mit EQ bearbeiten, damit sie sich nicht gegenseitig maskieren.

Im Prinzip machst du jede dieser Gitarren künstlich kleiner, damit sie sich nicht in die Quere kommen.

Das ist viel Arbeit, die viel Zeit und Nerven kosten. Deswegen hier die Lösung:

 

Nimm lieber weniger Spuren auf und achte bei diesen auf eine sehr gute Qualität beim Recording.

 

Besser als acht durchschnittliche Gitarren, die bescheiden klingen, im Timing wackeln und unter schlechten Aufnahmebedingung eingespielt wurden ist EINE Top aufgenommene Gitarre!

 

Achte deswegen beim Recording immer auf eine gute Qualität und bestmögliches Equipment. Hier einige Tipps:

 

  • Stell sicher, dass die Instrumente gut in Schuss sind bevor du aufnimmst. Dazu gehören z.B. neue Felle auf den Drums und neue Saiten auf den Gitarren. Gerade bei Akustik Drums sollte das Drumset zumindest kein Billig Set einer No Name Firma sein 


  • Achte auf die bestmögliche Aufnahmeumgebung. Wenn ihr im Proberaum aufnehmt, spart eich das Geld für Absorber und Bassfallen zusammen. Eine Gesangsbox kann man sich auch relativ günstig selber basteln. E-Gitarren, die in einem unbehandelten Gewölbekeller aufgenommen wurden, brauchst du gar nicht erst in dein Mix Projekt zu laden!


  • Arbeite das Arrangement ordentlich aus. Überlege dir schon vorher, wie viele Spuren du aufnehmen willst. Müssen es wirklich vier Gitarren sein? Braucht der Song wirklich ein Piano oder Percussions ? Stell dir solche Fragen und versuche dein Arrangement nur so dicht wie nötig zu gestalten. Zuviel Elemente ermüden den Zuhörer ohnehin schnell.

 

Der große Vorteil bei einem sparsamen Arrangement ist: Du kannst jedem einzelnen Instrument mehr Raum geben.

 

Ein Projekt mit nur 24 Spuren ist sehr übersichtlich. Du kannst dir genügend Zeit nehmen jedes Element herauszuarbeiten.

Und die Gefahr, dass sich die Instrumente frequenztechnisch in die Quere kommen gering.

Ein weitere Vorteil ist, dass du so jedes Instrument größer darstellen kannst als in einem Riesenprojekt. Die "Konkurrenz" ist einfach geringer.

 

Voraussetzung für einen fetten Sound trotz weniger Spuren ist natürlich, dass dein Arrangement gut ist.

 

Hier kommt es natürlich auch auf ein gutes Songwriting an. Ein schlechter Song klingt immer schlecht, egal ob großes oder kleines Arrangement.

Ein gut arrangierter Song spielt intelligent mit den Elementen und setzt sie strategisch gut ein.

Meistens spielen nicht mehr als acht Elemente gleichzeitig und es kommen immer wieder neue Elemente hinzu.

Wichtig ist auch der richtige Spannungsbogen. Ist dein Song abwechslungsreich und hält den Zuhörer bei der Stange, hast du alles richtig gemacht.

Und ein guter Song kommt mit wenigen Elementen aus, die aber essentiell für diesen Song sind. Arbeitest du diese wenigen Elemente beim Abmischen gut heraus hast du (d)einen fetten Sound!

 

Wie viele Spuren haben deine Songs im Durchschnitt?

 

 

 

 

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