Bessere Aufnahmen mit günstigen Mikrofonen - 5 Recording Tipps

Aug 11, 2019

Als Home Studio Besitzer hast du nicht immer das nötige Kleingeld, um dir sehr teure und hochwertige Mikrofone für deine Aufnahmen zu kaufen.

Oftmals kommen deswegen beim Homerecording Mikrofone der unteren und mittleren Preisklassen zum Einsatz.

Bei der Arbeit mit solchen Mikrofonen stehst du hauptsächlich vor zwei Problemen:

- Viele dieser Mikrofone generieren deutlich mehr Hintergrundrauschen oder Brummen als ihre hochwertigeren Kollegen.

Außerdem neigen sie dazu mehr störende oder ungünstige Raumfrequenzen mit aufzuzeichnen.

- Was die Aufnahme selbst betrifft, klingen diese oft etwas dröhnend, harsch oder überbetont in den höheren Frequenzbereichen.

Sprechen wir zunächst einmal lieber von günstigen oder preiswerten Mikrofonen und nicht von "Billig Mikrofonen".

Das ist zum einen besser für das richtige Mindset und zum anderen kannst du auch mit etwas billigeren Mikrofonen sehr gute Aufnahmen machen. Deswegen gebe ich dir in diesem Artikel

 

Fünf Tipps für bessere Aufnahmen mit preiswerten Mikrofonen

 

Tipp #1: Lege immer Wert auf eine sehr gute Performance

Eine gute musikalische Leistung vor dem Mikrofon ist immer wichtiger als die Qualität des Mikrofons. Egal ob preiswertes oder hochwertiges Mikrofon. Das gilt in vielen anderen Bereichen übrigens auch.

Maradonna wird mit einem Plastik Fussball eine bessere Performance abliefern als ein Fußball Neuling mit einem teureren Ball.

Ein Top Rennfahrer wird auch in einem Polo sicherer fahren als ein Fahranfänger in einem Maserati.

Und wenn ich die Wahl zwischen zwei Gesangsspuren hätte, beinen denen die eine von Tina Turner ist, die in ein iPhone gesungen hat und die andere von einer Amateur Sängerin, die in ein 5000€ teures Neumann Mikrofon gesungen hat, würde ich die von Tina Turner (und dem iPhone nehmen).

Deswegen: Die Qualität der Performance ist immer wichtiger als die Qualität des Mikrofons, das sie aufnimmt

 

Tipp #2: Versuche Nebengeräusche zu eliminieren

Hier hast du mehrere Optionen:

  1.  Versuche einen Denoiser einzusetzen (zum Beispiel X Noise oder NS 1 von Waves).

    Diese Plugins können zum Beispiel lernen das Grundrauschen einer Aufnahme von dem tatsächlichen Gesangs- oder Instrumentalpart zu unterscheiden und es zu eliminieren.

  2. Du kannst auch versuchen das Grundrauschen zu eliminieren, indem du verschiedene Kabel ausprobierst, egal ob USB oder XLR.

    Eine weitere Option ist verschiedene Inputs an deinem Audio Interface vergleichen oder unterschiedliche USB Ports an deinem Laptop.

    Tatsächlich ist es manchmal so, dass ein USB Port mehr rauscht als der andere. Warum das so ist weiß ich nicht. Aber es ist so ;-)

     

In der Regel wirst du, gerade bei Gesangsaufnahmen, ein Kondensatormikrofon verwenden.

Versuche die Rückseite des Mikrofons am Besten gegen die Störquellen wie zum Beispiel Verkehr, Klima Anlage oder deinen PC zu richten. Kondensatormikrofone eliminieren den Sound vor ihrer Rückseite meistens sehr gut.


Tipp #3: Teste verschiedene Mikrofon Positionen

Bestimmt hast du schon mal Videos gesehen, in denen die Profis in großen Studios gezeigt haben wie sie die Mikrofonierung eines Gitarrenamps oder eines Drumsets mit sehr hochwertigen Mikrofonen gezeigt und am Ende einen fantastischen Sound hatten.

Dazu musst du eines wissen; teure Mikrofone verhalten wesentlich vorhersehbarer und reagieren zuverlässiger auf bestimmte Frequenzbereiche.

Außerdem haben sie ein größeres Frequenzspektrum, in dem sie gut klingen.

Bei  günstigen Mikrofonen musst du mehr experimentieren

Bei günstigen Mikrofonen musst du bei der Positionierung wesentlich mehr ausprobieren. Teste also möglichst viele verschiedene Positionen aus. (Oftmals geht das besser wenn du es über Kopfhörer abhörst). Sowohl am Instrument selbst als auch im Aufnahme Raum.

Es kann helfen wenn der Sänger oder die Akustik Gitarre in einer Ecke aufgenommen werden, in der die Akustik etwas verbessert wurde. Zum Beispiel durch Absorber, Diffussoren oder Vorhänge oder Matratzen.

So bekommst du zwar nicht DEN perfekten Raumklang, aber du kannst ihn stark verbessern und ungewollte Reflexionen minimieren.

 

Tipp #4: Optimiere die Aufnahme mit Plugins

Insbesondere mit zwei Effekten kannst du deine Aufnahmen verbessern:

  1. EQ

    Sehr hilfreich ist hier sicher ein Low Cut um ungewünschtes Brummen oder Rumpeln zu entfernen.

    Sei in Verbindung mit preiswerten Mikrofon auch immer vorsichtig mit dem Anheben von hohen Frequenzen.

    Viele Profis zeigen dir wie sie in ihren Top Studios mit hochwertigen EQs die Höhen, meist bei um die 8kHz anheben, um dem Mix mehr Luftigkeit und Glanz zu verleihen.

    Das klingt zwar meistens beeindruckend, behalte aber immer im Hinterkopf, dass die Spuren haben, die mit Top Equipment aufgenommen wurden.

    Der Schuss kann bei Material, der mit unserem 100€ Mikro aufgenommen wurde allerdings leicht nach hinten losgehen. Denn, wie erwähnt, klingen viele preiswerte Mikros in den Höhen schon so ziemlich spitz.


  2. De Esser

    Ein De-Esser ist ein selektiver Multibandkompressor mit dem du ein Frequenzband auswählen und einschränken kannst. Meist wird er eingesetzt um Sibilanten wie "S", "Z" und "Sch"-Geräusche zu minimieren.

    Gerade in unserem Fall mit nicht so hochwertigem Mikrofon kann der De- Esser bei der Nachbearbeitung wahre Wunder wirken.



    Tipp #5:  Optimiere die Signalkette nach deinem Mikrofon


    Gerade mit dem Wissen, dass dein Mikrofon nicht optimal ist, solltest du alles drum herum so gut wie möglich optimieren. Das gilt auch für die Signalkette nach deinem Mikrofon.

    Oftmals kommt es vor, dass es gar nicht dein Mikrofon ist, dass die Störgeäusche erzeugt, sondern ein Kabel, das Audio Interface.

    Achte auch darauf dass dein Laptop oder Handy bei der Aufnahme nicht zu nah am Audio Interface stehen und schalte vor allem das Internet ab, um statisches Rauschen zu verhindern.

 

Es ist also in der Tat möglich auch mit preiswerten Mikrofonen sehr gute Aufnahmen zu machen wenn du darauf achtest, dass die Performance vor dem Mikro stimmt, dass du Störgeräusche bestmöglich eliminierst, dein Miro gut platzierst und gewissenhaft mit DE Esser und EQ nacharbeitest.

 

Welche Mikrofone benutzt du in deinem Studio?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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