EQ einstellen: Vermeide diese 9 EQ Fehler!

Dec 22, 2019

 Der Equalizer ist eines deiner wichtigsten Mixing Werkzeuge.

Wenn du deinen Mix richtig mit EQ und Kompression bearbeitest ist das schon die halbe Miete.

Aber falsche EQ Einstellungen können deinem Mix schaden.

Deswegen lernst du in in diesem Artikel 9 EQ Fehler, die deinen Mix versauen können!

Wir legen direkt los mit

 

Fehler #1: Du arbeitest nur mit parametrischem EQ

Ein parametrischer EQ hat viele Vorteile. Du kannst deine EQ Eingriffe visuell verfolgen und du hast meist einen Analyser dabei.

An diesem kannst du die Frequenzkurve der Audio Spur nachverfolgen. Das sieht ungefähr so aus:

Parametrischer Equalizer

Aber die Arbeit mit einem parametrischer EQ hat auch Nachteile. Du wirst dazu verleitet nur mit den Augen zu mischen.

Die wichtigste Instanz beim Abmischen sollten aber immer deine Ohren sein.

Versuche deshalb auch mit anderen EQ Typen zu mischen. Zum Beispiel mit einem grafischen oder einem Vintage EQ. 

Hier kannst du deine EQ Einstellungen nicht mit dem Auge "kontrollieren. Somit bist du gezwungen, dich mehr auf dein Gehör zu verlassen.

 

Fehler #2: Zu heftige EQ Bearbeitung beim Gesang

Diesen Fehler habe ich am Anfang oft gemacht. Du lernst in jedem YouTube Tutorial, dass die Lead Vocals das wichtigste Element eines Songs sind. 

Deswegen neigst du dazu den Gesang mit zu starken EQ Einstellungen zu bearbeiten, weil du unbedingt alles richtig machen möchtest.

Oft kommt dabei aber genau das Gegenteil heraus. Bearbeite die Vocals so wenig wie möglich und so viel wie nötig mit EQ.

Suche zunächst Frequenzen, die unangenehm klingen und senke sie ab. Suche dann Frequenzen, die du unterstützen möchtest und hebe sie an. 

In diesem Video erkläre ich dir, wie du deine LEAD Vocals in 3 einfachen Schritten mit EQ bearbeiten kannst.

 

Fehler #3: EQ benutzen nur um EQ zu benutzen

In vielen Tutorials lernst du, dass EQ ein wichtiges Mixing Werkzeug ist. Oft entsteht dabei der Eindruck, dass du unbedingt auf jede Spur einen Equalizer einsetzen musst, um sie zu verbessern.

Das stimm so nicht. Wenn eine Spur gut aufgenommen wurde, braucht sie nicht unbedingt eine EQ Bearbeitung. 

Frag dich also immer zuerst was du eigentlich bewirken möchtest bevor du einen EQ in den Kanalzug lädst.

 

Fehler #4: Du vergisst den Mixbus

EQ Einstellungen sind nicht nur bei Einzelspuren nützlich. Auch auf dem Mixbus kannst du Frequenzen effektiv bearbeiten.

Viele unterschätzen, wie schnell du einen Mix mit guten EQ Entscheidungen im Mixbus verbessern kannst.

Denke immer daran nicht zu heftige EQ Bearbeitungen im Mixbus zu machen, da sie sich auf alle Spuren in deinem Mix auswirken.

 

Fehler #5: Mach keine EQ Bearbeitung in solo

Versuche nicht deine Kick Drum solo mit dem Equalizer zu bearbeiten. Du hast am Ende vielleicht die fetteste Kick Drum, die du je gemischt hast, aber im Gesamtmix klingt sie nicht gut.

Beachte dass sich niemand später deine Spuren in solo anhören wird. Der Zuhörer hört immer nur den Gesamtmix.

Deswegen kommt es nicht darauf an, dass deine Spuren solo gut klingen, sondern dass sie zusammen einen großartigen Mix ergeben.

 

Fehler #6: Angst vor extremer EQ Bearbeitung

"Mach nicht zu extreme EQ Einstellungen, heb Frequenzen maximal um 3 dB an. Das ist ein Tipp, den oft bekommst.

Grundsätzlich ist daran nichts verkehrt. Du sollst deine Spur mit dem EQ verbessern, nicht verformen.

Grafischer Equalizer

Anhebungen bestimmter Frequenzen um 15 dB können in manchen Situationen aber durchaus Sinn machen. 

Gerade virtuelle Pianos oder Orgeln klingen in den Grundeinstellungen oft etwas dumpf. Eine starke Anhebung bei zum Beispiel 8000 Hz kann helfen, dass sich diese Instrumente im Mix besser durchsetzen.

 

Fehler #7: Du hast zu viele EQ Plugins

Das ist nicht nur ein EQ Fehler. Wenn du zu viele Kompressor, Delay, oder eben Equalizer Plugins hast verlierst du schnell den Überblick.

Such dir ein bis zwei Equalizer aus, mit denen du am Besten arbeiten kannst.

Ich empfehle dir einen parametrischen EQ um ungewollte Frequenzen zu analysieren und abzusenken.

Danach kannst du mit einem hochwertigen EQ versuchen den Sound deiner Spur durch Anhebungen entsprechend zu verbessern.

 

songwriter

 

Fehler #8: Nur subtraktiven EQ benutzen

Wieder ein Tipp, den du oft hörst. Subtraktiver EQ ist viel wichtiger als additiver EQ. Subtraktive EQ  Bearbeitung heißt Frequenzen abzusenken. 

Es ist richtig dass du das beim Mixing diese EQ Technik zuerst anwenden solltest; unangenehm klingende Frequenzen finden und absenken. 

Du kannst den Sound einer Spur aber durchaus verbessern, indem du bestimmte Frequenzen anhebst (additiver EQ).

Wichtig ist nur es mit der Frequenzanhebung nicht zu übertreiben.

Versuche substraktive und additive EQ Bearbeitung in deinem Mixprojekt in guter Balance zu halten.

 

Fehler #9: Du denkst EQ einstellen ist Zauberei!

Frequenzen mit dem EQ anzuheben oder abzusenken ist ein normaler Arbeitsschritt beim Mixing.

Ich selbst dachte lange es gibt eine Art Geheimrezept für die EQ Einstellung bestimmter Spuren. Gibt es nicht!

 

Halte dich am besten an folgende Punkte:

  • Habe eine Intention
    Bevor du einen EQ einsetzt, frage dich immer warum du das machen möchtest. Verbessert die EQ Bearbeitung deinen Mix tatsächlich?

  • Versuch dein Ziel zu erreichen
    Wenn du bei einer Spur oder im Mix ein Problem identifiziert hast, versuche es mit deiner EQ Bearbeitung zu lösen. Mach keine Wissenschaft aus dem Anheben oder Absenken bestimmter Frequenzen!

  • Halte dich nicht zu lange au
    Hast du das Problem gelöst, mach zügig weiter und halte dich nicht mit Details auf. Insbesondere wenn du Songwriter bist, der seine eigene Musik abmischt macht es keinen Unterschied ob du bei 3244 Hz 1dB oder 1,5dB anhebst. Löse das Problem und mische dann weiter. 

 

Fazit:

Tatsächlich ist der EQ, zusammen mit dem Kompressor, dein wichtigstes Mixing Werkzeug. Durch die Anhebung oder Absenkung von Frequenzen kannst du deinen Mix massiv verbessern (oder verschlechtern).

Mit den oben genannten Tipps fällt  dir das EQ einstellen bestimmt  leichter.

Wenn du dich für die Arbeit mit dem EQ interessiers, lade dir meine EQ Checkliste herunter. Da zeige ich dir sechs Problemfrequenzen, die oft Ärger im Mix machen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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